
SMS “Volumengrenze erreicht” – im Mobilfunk bekannt.
Letzte Woche machte es die Runde: die Deutsche Telekom erwägt, bei DSL-Neuverträgen eine Volumenbeschränkung für die volle Geschwindigkeit einzuführen, ist das Volumen verbraucht, wird die Geschwindigkeit gedrosselt. Wir kennen das alle aus unseren Mobilfunkverträgen. Während man dort jedoch für gleich bleibendes Geld immer mehr Datenvolumen in voller Geschwindigkeit bekommt, möchte man bei DSL nun zu Volumentarifen zurück.
Ja, ich schreibe zurück. Denn Volumentarife gab es früher bereits. Neu ist allerdings, dass man nach dem verbrauchten Volumen nur gedrosselt wird, der Begriff Flatrate wird also erhalten bleiben und grundsätzlich auch noch gültig sein. Dennoch wäre das für mich ein ganz klarer Rückschritt und sicherlich auch eine Wirtschaftsbremse in Deutschland – denn man setzt immer mehr auf Online.
Das beginnt beim Cloud Computing, das gerade erst in den Anfängen steht. Onlinespeicher – die übrigens auch die Deutsche Telekom anbietet – machen dann für den privaten Nutzer und kleinere Firmen keinen Sinn mehr ohne einen höheren Volumentarif zu buchen. Video on demand, das im Moment großes Wachstum erfährt, wird ebenfalls ausgebremst – ich erwarte sogar, sollten diese Gebührenmodelle bei DSL tatsächlich kommen, dass sich Anbieter aus Deutschland zurück ziehen.

Datenvolumen erreicht. Gibt es die Meldung auch bald bei DSL?
Musik, Internetradio, Videos, Serien, Spiele – alles holen wir uns heute online, im Download. Wir lassen uns Verträge per E-Mail zuschicken, wir schicken Fotos an unsere Freunde, teilen sie auf Facebook oder stellen sie auf Flickr online. TV sehen wir uns online an oder nutzen gleich die Mediathek der Fernsehsender. All das werden wir uns zukünftig überlegen müssen, sollten die Überlegungen Realität werden.
Wer nun glaubt, dann gehe ich halt weg von der Telekom und suche mir einen anderen Anbieter, der wird sich wundern: fängt einer in der Größe der Telekom an, werden die anderen Anbieter nachziehen – denn ein neues Geschäftsmodell wurde geboren. Nein, eigentlich ist es nur ein altes Modell: die Suche nach noch mehr Geld. Im Gegenzug wird uns als Verbraucher nichts anderes übrig bleiben, als Datenvolumen zu sparen – und zwar dort, wo man die Größe des Volumens nicht beeinflussen kann und was in letzter Zeit immer mehr Volumen frisst: die Werbung. Noch mehr Personen als jetzt werden mit Werbeblockern unterwegs sein. Ob die Überlegungen der Deutschen Telekom für die Wirtschaft wirklich so gut sind?